Am 11. Juli 2023 jährten sich die Massenproteste des kubanischen Volkes gegen die kommunistische Regierung Kubas zum zweiten Mal. Aus diesem Anlass organisierte die Vereinigung Kubanischer Bürger in Deutschland für Demokratie und Menschenrechte, MenschenDeCuba e.V., einen Aktionstag in München, um an die Entschlossenheit und den Mut Hunderttausender Bürger im Kampf für die Achtung der Menschenrechte zu erinnern. Unter extremen Sommerbedingungen versammelten sich zahlreiche Demonstranten aus München, Nürnberg, Stuttgart und Hessen auf dem Münchner Marienplatz. Mit Musik und Redebeiträgen ehrten sie den Mut der kubanischen Bürger, die trotz anhaltender Repressionen weiterhin auf einen Wandel Kubas hin zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit hoffen. In Gesprächen mit Passanten und Touristen machten sie auf die Menschenrechtslage in Kuba und die schwierige Situation der politischen Gefangenen aufmerksam. Der Aktionstag wurde mit einer Podiumsdiskussion am Abend des 11. Juli 2023 fortgesetzt, bei der die Ereignisse und deren Auswirkungen zwei Jahre nach den Protesten analysiert wurden. Unter dem Titel „Kuba zwei Jahre nach dem 11J“ diskutierten Vereinsmitglieder, junge Politiker, Menschenrechtsaktivisten, Zeitzeugen, ehemalige Gefangene sowie Familienangehörige von in Kuba Inhaftierten über die turbulenten Tage um den 11. Juli 2021 und richteten den Blick auf die Zukunft Kubas.
Hundertausende kubanische Bürger gingen friedlich in den Tagen um dem 11. Juli 2021 -heute bekannt als „11J“- auf die Straße, um ihre Unzufriedenheit über Waren- und Nahrungsmittelknappheit, über das Missmanagement der kommunistischen Regierung in Bezug auf Covid-19 und Energieerzeugung sowie aufgrund einem durchgehenden Mangel an Grundrechte kundzutun. Der Ruf nach Vaterland, Leben und Freiheit drang an diesen Tagen bis in die entlegensten Orte Kubas. Bei den Protesten gab es einen Toten, Dutzende von Verletzten und rund 1 480 Festnahmen, von denen mehr als 700 Menschen weiterhin in Haft sind.
Für viele Menschen auf der ganzen Welt gab es am 11. Juli 2021 Stunden des Jubels, der Hoffnung, des Weinens, und schließlich Ohnmacht, als mit der beispiellosen „Kampfanordnung“ gegen das eigene Volk, der kommunistischen Parteivorsitzenden und Präsident Kuba befahl, die Proteste mit brutaler Gewaltanwendung, Willkür und Repression zurückzudrängen.
Besonders interessante Beiträge kamen von Fabian Kors, stellvertretender Juso-Bundesvorsitzender, und Martin Lessenthin, Publizist und Historiker vom Partnerverein „Botschafter für Menschenrechte“. In der Diskussion wurde unter anderem an das Schicksal von Luis Frómeta Comte, einem Deutsch-Kubaner, sowie an Andy Garcia Lorenzo erinnert. Zudem wurde das Leid der über tausend politischen Gefangenen, viele davon Minderjährige, die unter widrigsten Bedingungen in kubanischen Gefängnissen inhaftiert sind, thematisiert.